Weiterbildung Qualitätsmanagement
Büffeln für ein Zertifikat: Eine Weiterbildung kann sich lohnen. Allerdings gibt es zahlreiche Lehrgänge mit unterschiedlicher Qualität, Dauer und Preisen. © contrastwerkstatt / Fotolia.de

Weiterbildung Qualitätsmanagement

Serie "Aufsatteln" (Teil 3): Ohne Qualitätsmanagement läuft in vielen Unternehmen heute nichts mehr. Eine Chance, sich weiterzubilden und darüber neue berufliche Optionen zu bekommen.

Von Daniela Lukaßen 

Wirtschaftlich und nachhaltig handeln, organisatorische Prozesse in ihrer Qualität verbessern und optimieren und das Unternehmen auf diese Weise weiter nach vorne bringen: Das sind die Ziele des Qualitätsmanagements. Ein Begriff, der seit einigen Jahren immer weiter Einzug in die unterschiedlichsten Branchen, Unternehmen und Abteilungen hält. Zunächst bei uns eher im sozialen Sektor sowie im Gesundheitsbereich angesiedelt, ist das Qualitätsmanagement heute auch in ganz anderen Wirtschaftszweigen zu finden und nicht mehr wegzudenken.

Neu ist die Idee des Qualitätsmanagements jedoch keineswegs. Qualität spielt schon seit jeher eine bedeutende Rolle im Wirtschaftsleben. Bereits in den 1930er Jahren entwickelte der Ingenieur Walter A. Shewart bei den Bell Telephone Laboratories eine statistische Methode zur Qualitätssteuerung. Damit gehörte er gewissermaßen zu den Pionieren eines Bereiches, der bis heute immer stärker an Bedeutung gewonnen hat.

Welche Position das Qualitätsmanagement innerhalb eines Unternehmens jedoch einnimmt, variiert stark. Oft werden die Aufgaben des Qualitätsmanagements einem sogenannten Qualitätsmanagementbeauftragten oder einer Quality Assurance Managerin übertragen. Insbesondere in kleinen und mittelständischen Unternehmen erfüllt der Beauftragte diese neben weiteren Aufgaben.

Größere Firmen gönnen sich hingegen den Luxus, eine Person allein für diesen Tätigkeitsbereich einzustellen. Und während die Anforderungen und Voraussetzungen in diesem Bereich häufig in den Stellenausschreibungen konkretisiert werden, sieht das bei kleineren Unternehmen oft anders aus. Dort bieten Aussagen wie „Kenntnisse im Qualitätsmanagement gefordert“ Raum für Spekulationen und Interpretationen.

Und gerade, weil „Kenntnisse im Qualitätsmanagement“ alles und nichts bedeuten können, ist es bedeutsam, dass Bewerberinnen und Bewerber bereits in ihrer Bewerbung entsprechende Qualifikationen benennen und konkretisieren können. Eine gute Möglichkeit bietet dazu die Teilnahme an entsprechenden Fortbildungen, Workshops und Seminaren.

Da das Thema gerade aktuell an Bedeutung gewonnen hat, ist die Zahl der Anbieter insbesondere in der letzten Zeit stark gestiegen. Job-Interessenten und Bewerberinnen müssen sich also gründlich mit dem Weiterbildungsmarkt auseinandersetzen, ehe sie sich für ein Angebot entscheiden.

Wochenendseminar, Fernkurs oder Online-Lehrgang

Allem voran sollte bei der Wahl des entsprechenden Angebotes darauf geachtet werden, dass es mit einem Zertifikat oder einer Teilnahmebestätigung abschließt. Damit ist es für Personalverantwortliche leichter, nachzuvollziehen, über welche Qualifikationen ein Bewerber oder eine Bewerberin im Bereich des Qualitätsmanagements tatsächlich verfügt und wie diese Kenntnisse einzuordnen sind. Auch der Bekanntheitsgrad eines Seminaranbieters kann in diesem Kontext eine entscheidende Rolle spielen. 

Die Auswahl der Weiterbildung will also gut überlegt sein. Dazu kommt, dass es eine Fülle unterschiedlichster Weiterbildungsformen gibt. So stoßen Interessenten auf Online-Seminare, Wochenend-Crashkurse oder Weiterbildungen, die über mehrere Wochen gehen.

Zu einem der renommiertesten Anbieter gehört sicherlich auch die TÜV Rheinland Akademie. Sie bietet in ihren Seminaren und Lehrgängen „Fachwissen für QM-Profis“. Mit ihrem bundesweit einheitlichen Lehrgangskonzept bietet sie Kurse für Qualitätsbeauftragte, Qualitätsfachkräfte, Qualitätsmanager sowie Qualitätsauditoren/innen an. Erfüllen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer alle geforderten Voraussetzungen, können sie nach dem jeweiligen Lehrgang ein Zertifikat gemäß ISO/IEC 17024 erhalten.

Einige der Lehrgänge werden sowohl als Präsenzseminar wie auch als Online-Weiterbildung angeboten. Diese Online-Lehrgänge bieten den Vorteil, dass auch berufstätige Menschen, die zeitlich stark eingebunden sind, mühelos an der Weiterbildung teilnehmen  und sich ihre Zeit dabei entsprechend einteilen können. Die Kurse lassen sich aufgrund ihrer kurzen Lerneinheiten und mithilfe des Mobile Learnings unkompliziert auch von unterwegs am Tablet bearbeiten. Weitere Informationen gibt es unter www.tuv.com/akademie

Auch die Deutsche Gesellschaft für Qualitätsmanagement bietet regelmäßig Weiterbildungen in diesem Bereich an. So werden Interessentinnen und Interessenten im Rahmen des DGQ-Lehrgangsblocks „Qualitätsmanagement“ beispielsweise Schritt für Schritt zum DGQ-Qualitätsmanager oder zur DGQ-Qualitätsbeauftragten weitergebildet. 

Darüber hinaus haben zudem einige Industrie- und Handelskammern Weiterbildungsmöglichkeiten für Auditoren im Programm und bereiten sie damit auf die Durchführung interner Qualitätsaudits vor.

Oftmals haben die jeweiligen Anbieter Kurse im Angebot, die auf Menschen mit unterschiedlichen Kenntnisständen ausgerichtet sind. So gibt es etwa Basis- oder Grundlagenkurse, die sich an Seminarbesucherinnen und Veranstaltungsteilnehmer wenden, die über keinerlei Vorerfahrungen verfügen. Daneben werden jedoch auch Kurse angeboten, die bereits thematische Kenntnisse voraussetzen und auf diese aufbauen.

Wer sich nicht sicher ist, welcher Kurslevel für ihn geeignet ist, sollte sich dazu mit dem jeweiligen Anbieter austauschen. Gerade versierte Anbieter können die Interessenten oft gut beraten und einschätzen.

Kosten und Förderung

Die Kosten für die Teilnahme an entsprechenden Veranstaltungen variieren häufig sehr stark. Während für einige Kurse wenige hundert Euro zu entrichten sind, sind es bei anderen mehrere tausend Euro. Dazu kommen häufig gesonderte Gebühren für das Absolvieren einer Prüfung. Es lohnt sich also ein Vergleich.

Auch eine Förderung der Teilnahme an beruflichen Weiterbildungen im Bereich des Qualitätsmanagements ist generell möglich. So können individuelle berufliche Weiterbildungen etwa aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds gefördert werden. Darüber hinaus gibt es auch Förderprogramme des jeweiligen Bundeslandes. In Nordrhein-Westfalen können berufliche Weiterbildungen beispielsweise mit dem Bildungsscheck bezuschusst werden, wenn die Veranstaltung förderfähig ist. In Rheinland-Pfalz kommt der sogenannte QualiScheck in Frage und in Bremen der Weiterbildungsscheck. Eine Rolle spielt es dabei  jedoch, ob die Person, die den Antrag stellt, zur förderberechtigten Personengruppe zählt.

Auskünfte dazu, ob eine Weiterbildung bezuschusst werden kann, kann die zuständige Agentur für Arbeit geben. Auch die Seminaranbieter selbst können oft wichtige Hinweise und Tipps liefern, damit der Weiterbildungsbesucher oder die Fortbildungsteilnehmerin die Kosten nicht alleine tragen muss.

Angabe von Qualifikationen

Viele Bewerberinnen und Bewerber tun sich zunächst schwer damit, die eigenen Vorteile in der Bewerbung ins rechte Licht zu rücken. Vielen ist diese Art der Selbstdarstellung fremd. Doch auch und gerade, wenn bestimmte Qualifikationen explizit gefordert und in der Stellenanzeige aufgeführt und ausformuliert werden, ist es wichtig, diese in der Bewerbung möglichst detailliert und realistisch zu benennen. Denn insbesondere, wenn es um Bereiche wie das Qualitätsmanagement geht, variieren die Vorstellungen selbst unter Personalfachleuten darüber, was mit dieser Qualifikation gemeint ist. Wer dann in seiner Bewerbung die konkretesten Angaben macht, die am besten zur Stelle passen, hat oft die Nase vorn.

Wichtig ist es, dass sich Jobinteressenten ein Stellenangebot ganz genau durchlesen, damit sie in ihrer Bewerbung konkret auf dieses Bezug nehmen können. Werden in der Anzeige etwa bestimmte Aspekte des Qualitätsmanagements explizit genannt, sollten Bewerber und Bewerberinnen zu diesen Stellung nehmen und sich möglicherweise in ihren Ausführungen im Anschreiben auf diese beschränken. Zwar ist es häufig gut, wenn sich die Interessenten für eine Stelle etwa im Rahmen einer Weiterbildung mit zahlreichen unterschiedlichen Aspekten befasst haben, doch in dem knappen Rahmen, den das Bewerbungsschreiben bietet, zählen häufig andere Dinge. Denn in erster Linie gilt es, zu zeigen, warum eine Bewerberin oder ein Bewerber perfekt zur Stelle passt.

Wer seine Qualifikation zusätzlich unterstreichen möchte, sollte eine Kopie seines Weiterbildungszertifikates oder der Teilnahmebestätigung beilegen. Wichtig ist es, dass die behandelten Inhalte der Fortbildung aufgeführt sind. Auf diese Weise bekommen Personaler sofort einen guten ersten Eindruck von den tatsächlichen Qualifikationen des potenziellen neuen Kollegen.

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