Gewässerschutz: Anpacken für  unsere Lebensgrundlage
Viele Gewässer sind in Deutschland durch Nitrate aus der Landwirtschaft und Quecksilber aus der Kohlestromerzeugung belastet. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, werden mehr Fachkräfte im Gewässerschutz benötigt.

Gewässerschutz: Anpacken für unsere Lebensgrundlage

Fachkräfte im Gewässerschutz waten nicht nur durch Flüsse, sondern müssen auch Überzeugungsarbeit für Umweltschutzmaßnahmen leisten.

Text: Stefanie Schweizer

Brusttief steht Sören Leimbach in der Boize, einem Fluss in Mecklenburg-Vorpommern. Eine Wathose schützt ihn vor dem rund 12 Grad kalten Wasser. Gemeinsam mit einem Kollegen führt Leimbach eine Gewässervermessung durch, circa 9 Stunden am heutigen Tag. Im nächsten Schritt wird er zurück ins Büro fahren und die Werte am nächsten Tag in einem Zeichenprogramm grafisch aufbereiten. Sie dienen als Grundlage für die weitere Planung. Sören Leimbach hat Bau- und Umwelt­ingenieurwesen an der Leibniz Universität Hannover studiert.

Mit dem Master in Wasser-, Umwelt- und Küsteningenieurwesen fokussierte er sich auf gewässerökologische und gewässerbauliche Schwerpunkte. Nach seinem ersten Berufsjahr im öffentlichen Dienst wechselte er in die Privatwirtschaft, zur Biota GmbH, einem Institut für Ökologische Forschung und Planung. Dort ist er als Projektleiter sowie Projektingenieur tätig und bearbeitet Aufträge im Bereich Ingenieurplanung zu verschiedenen gewässerbezogenen Themengebieten. „Das zentrale Thema ist der Gewässerschutz, genauer gesagt die Verbesserung des ökologischen Gewässerzustands“, so Leimbach.

Projektmanagement bis Öffentlichkeitsarbeit

Leimbachs Tätigkeit ist strukturiert vom Wechsel zwischen Büroarbeit und Außeneinsatz. „Analysiert und geplant wird am Computer. Das umfasst beispielsweise den Einsatz von Geoinformationssoftware zur Kartenerstellung und -analyse oder von Zeichenprogrammen“, erklärt Leimbach. Dazu kämen Abstimmungstermine mit Auftraggeberinnen und Auftraggebern, beteiligten öffentlichen Institutionen und Flächeneigentümerinnen und -eigentümern.

Die Absprache sowie Koordination mit der Öffentlichkeit nennt auch Ulrike Kästner, Arbeitsgruppenleiterin sowie Fachplanerin für Gewässerrenaturierungen und Fischaufstiegsanlagen bei Biota, als besondere Herausforderung des Tätigkeitsfeldes. So erfordert die Vorstellung von Projekten in beispielsweise einer Gemeinde viel Fingerspitzengefühl und Geduld, um den fachexternen Bürgern und Bürgerinnen das geplante Vorhaben näher zu bringen.

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Daher benötigen Bewerber und Bewerberinnen für den Gewässerschutz „ein hohes Maß an Überzeugung, dass Gewässerschutz und Umweltschutz im Allgemeinen wichtig und sinnvoll sind, um von den positiven Effekten der Maßnahmen überzeugen zu können“, so Kästner. Als Fachplanerin ist Kästner für die Planung sowie Durchführung von Projekten der Gewässerrenaturierung und den Bau von Fischaufstiegsanlagen sowie Nährstoffrückhalteanlagen zuständig.

„Die Tätigkeit umfasst alle Arbeiten von der Planung von Maßnahmen über Projektbegleitung und -management sowie umfassende Abstimmungen mit Entscheidungsträgern bis zur Überwachung der baulichen Umsetzung“, erklärt sie. Darüber hinaus ist die Diplomingenieurin für Landeskultur- und Umweltschutz für die Koordination der Mitarbeitenden, der Aufgabenverteilung sowie der Angebots- und Vertragserstellung zuständig.

Interdisziplinäre Branche

Neben Absolventen und Absolventinnen des Bau- und Umweltingenieurwesens werden im Bereich Gewässerschutz auch Fachkräfte der Biologie und Landschaftsökologie gesucht. „Sie führen unter anderem Probenahmen, biologische Bewertungen sowie Kartierungen und deren Auswertung durch“, erklärt Kästner. Die Konzeption sowie Geodatenverarbeitung fällt in den Aufgabenbereich von Geographen, Landschaftsökologinnen oder von Fachkräften des Umweltingenieurwesens. Letztere übernehmen gemeinsam mit Bauingenieuren und Bauingenieurinnen unter anderem die hydraulische Modellierung beispielsweise im Rahmen einer Hochwasserschutzanalyse.

„An der Arbeit im Gewässerschutz begeistern mich die spannenden planerischen Herausforderungen. Gleichzeitig leiste ich mit meiner Arbeit einen Beitrag zum Naturschutz“, erklärt Leimbach. Besonders spreche ihn auch an, nicht nur hinter dem Schreibtisch zu sitzen, sondern mal ins Freie zu kommen. Dafür zog Leimbach in die Nähe des Firmensitzes nach Mecklenburg-Vorpommern. „An Biota hat mich die Interdisziplinarität des Teams sofort überzeugt. Wissen aus unterschiedlichen Fachbereichen zu kombinieren, habe ich schon im Studium immer als sehr wertvoll empfunden.“

Doch Gewässerschutz ist nicht nur in der Privatwirtschaft ein Arbeitsfeld. Auch im öffentlichen Dienst ist der Schutz von Gewässern ein wichtiges Thema. Den Unterschied zwischen Amt und Wirtschaft kennt Eugen Thielen vom Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie gut. Er studierte Bauingenieurwesen im Schwerpunkt Wasser- und Abfallwirtschaft. Heute hat er eine leitende Funktion in der Wasserwirtschaftsverwaltung des Landes Hessen und übernimmt mehrere Aufgabenbereiche sowie Verwaltungs- und Verantwortungsebenen.

„Die staatlichen Dienststellen nehmen zur nachhaltigen Bewirtschaftung und zum Schutz der Gewässer gesetzlich zugewiesene Zulassungs- und Überwachungsaufgaben wahr“, erklärt Thielen, der bis zu seinem Baureferendariat beim Land Hessen in einem Ingenieurbüro im Bereich Abwasser- und Abfallwirtschaft tätig war. Ingenieurbüros würden hingegen im Auftrag von privaten oder öffentlichen Auftraggebern Beratungsleistungen, Planungen, Bau- und Unterhaltungsmaßnahmen durchführen.

Arbeiten im öffentlichen Dienst

Thielen steht kurz vor dem Ruhestand und ist den verschiedenen Aufgaben und Tätigkeiten innerhalb seines Berufs nach eigener Aussage immer gerne nachgekommen. Dazu zählen beispielsweise die Koordination des quantitativen sowie qualitativen Monitorings von Oberflächengewässern und des Grundwassers in Hessen.

„Auch die Datenhaltung und -veröffentlichung der fachlichen und wissenschaftlichen Beratung der hessischen Wasserbehörden sowie des Bewirtschaftungsplans mit behördenverbindlichen Maßnahmenprogrammen nach EU-Wasserrahmenrichtlinie zählen zu meinen Aufgaben“, erklärt Thielen. Das erfordere die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Fachkräften des Ingenieurwesens und der Naturwissenschaften. So können Bauingenieurinnen, Biologen, Umweltingenieurinnen und Verfahrensingenieure, aber auch Chemikerinnen, Geologen, Geografinnen und Ökologinnen im Bereich Gewässerschutz des öffentlichen Dienstes tätig werden.

Was Bewerbende neben einem fachrelevanten Abschluss dafür brauchen, sind das persönliche Interesse am Gewässerschutz, Engagement, Kritik- und Teamfähigkeit. Denn ähnlich wie in der Wirtschaft müssen auch Mitarbeitende des Gewässerschutzes im öffentlichen Dienst zwischen unterschiedlichen Instanzen vermitteln. „Besondere Bedingungen meiner Tätigkeit umfassen unter anderem die Beratung und Entscheidung widerstreitender Interessen sowie die Plausibilisierung und Abstimmung von Fachgutachten. Auch die Öffentlichkeitsarbeitsarbeit ist ein Teil davon“, so Thielen.

Kein Job zum Reichwerden

Ein weiterer, nicht zu vernachlässigender Unterschied zwischen Öffentlichem Dienst und Wirtschaftssektor ist die Bezahlung. Eine Anstellung im öffentlichen Dienst bedeutet auch die Eingruppierung in den Tarif des öffentlichen Dienstes (TVöD) oder sogenannte Besoldungsgruppen. Diese werden in der Regel in jeder Stellenausschreibung angegeben und sind im Internet in Tabellenform im Detail einsichtig.

„Die Angabe eines Durchschnittswertes ist nicht sinnvoll, weil das Gehalt vom Status, also ob man Angestellter oder Beamter ist, sowie von der Position bestimmt wird“, erklärt Thielen. So suchte das Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz kürzlich für die Abteilung Gewässerschutz eine/n Referent/in für Fischerei – Entlohnung bis Entgeltgruppe 14 TV-L beziehungsweise Besoldungsgruppe A 14 LBesG (4.e.A.).

Im Klartext bedeutet das rund 4.000 Euro brutto im Monat. Allerdings handelte es sich bei der ausgeschriebenen Stelle um eine Position mit Führungsverantwortung, und ein Master-Abschluss beziehungsweise ein Diplom wurde gefordert. Durchschnittlich werden unterstellte Mitarbeitende des öffentlichen Dienstes, die sich gerade im Berufseinstieg befinden, mit 10 TV-L (grob 3.200 Euro brutto) entlohnt und steigen mit der Zeit auf.

Als „kein Geschäftsfeld für hohe Einkommen“ bezeichnet Ulrike Kästner den Bereich Gewässerschutz im Wirtschaftssektor. En Detail über Gehalt sprechen – das fällt in beiden Zweigen offensichtlich schwer. Im Internet finden sich nur vage Angaben zwischen 2.000 und 6.000 Euro im Monat, allerdings ohne jede Quelle und genauere Erklärung. Laut Destatis verdienten Angestellte in der Wasserversorgung inklusive Abwasser- und Abfallentsorgung im 4. Quartal 2018 3.471 Euro brutto. Im Baugewerbe erhielten Angestellte 3.424 Euro brutto. Zwar weist das Feld des Gewässerschutzes Schnittstellen mit beiden Bereichen auf, kann aber nicht vollständig in eine der Kategorien eingeordnet werden.

Auch Sören Leimbach ist sich dessen bewusst, dass er mit einer anderen Spezialisierung sicherlich ein höheres Einkommen erzielen könnte als im Gewässerschutz. „Letztendlich war es mir wichtig, mich mit meiner Tätigkeit identifizieren zu können – und das ist bei mir eben der Natur- und Gewässerschutz. Den nachhaltigen Sinn hinter meiner Arbeit zu kennen, ist für mich eine große Motivation“, so Leimbach.

In der Privatwirtschaft werden die Gehälter der Mitarbeitenden im Gewässerschutz zum einen von Angebot und Nachfrage des Markts, also sprich von der Auftragslage eines Unternehmens, reguliert. Zum anderen spielen die Qualifikation sowie die bisherige Berufserfahrung eine signifikante Rolle. Denn je mehr Fachwissen und Arbeitserfahrung in Projekten Bewerbende vorweisen können, desto schneller sind sie prinzipiell in der Lage, eigenständig zu arbeiten.

Mit Blick auf den aktuellen Stellenmarkt ist die Verhandlungsgrundlage für angehende Fachkräfte allerdings rosig: „Der Bedarf an gut qualifizierten (Umwelt-)Ingenieuren ist in unserer Branche aktuell hoch. In Folge der Umstrukturierung von verschiedenen Studiengängen haben wir verstärkt Mühe, geeignete, ausreichend qualifizierte Bewerber zu finden“, so Kästner.

Europaweite Herausforderungen

Grundlage für die Einhaltung sowie den Ausbau des Gewässerschutzes ist die sogenannte europäische Wasserrahmenrichtlinie (WRRL), die seit ihrer Einführung im Jahr 2000 für die Gewässerschutzpolitik in Europa steht. Sie soll „auch über Staats- und Ländergrenzen hinweg eine koordinierte Bewirtschaftung der Gewässer innerhalb der Flusseinzugsgebiete bewirk[en]“, so die Erklärung auf der Internetseite des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit.

Im Vordergrund der WRRL steht die ganzheitliche, ökologische Betrachtung der Gewässer. Dieser Ansatz soll unter anderem den Schutz sowie die nachhaltige Nutzung aller Gewässer gewährleisten. So verpflichtet die WRRL alle Mitgliedsstaaten dazu, sämtliche Gewässer bis 2027 wieder in einen ökologischen Zustand zu versetzen – auch in Deutschland.

„Die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie wurde bislang vielfach verschlafen“, analysiert Kästner. „Darüber hinaus stellen sich zum Beispiel durch ein zunehmendes öffentliches Bewusstsein für Gewässer- und Umweltschutz oder in Folge von Extremwetterereignissen fortwährend neue Aufgaben.“ Für Nachwuchskräfte der Branche ergeben sich dadurch gute Aussichten auf dem Stellenmarkt. Ihnen steht eine Branche offen, die sich laut verschiedener Prognosen in den nächsten Jahren sogar noch weiterzuentwickeln scheint. Und durch den hohen Fachkräftebedarf haben auch Bewerbende eine Chance, deren Fachkompetenz nicht hundertprozentig das Stellenprofil abdecken.

Fachkräfte gesucht

Auch im öffentlichen Dienst sind die Aussichten für den Nachwuchs im Gewässerschutz vielversprechend, da altersbedingt immer mehr Angestellte in den nächsten Jahren aus dem Dienst ausscheiden werden. „Das Land Hessen bietet eine hohe Arbeitsplatzsicherheit, geregelte Arbeitszeiten, eine transparente Gehaltsstruktur und besondere Leistungen, wie zum Beispiel flexible und familienfreundliche Arbeitsbedingungen oder ein kostenloses Landesticket“, so Thielen.

Fortbildungen innerhalb des Themenfeldes würden erwartet sowie gefördert. Denn das theoretische Wissen, das Umweltingenieurinnen, Ökologen, Biologinnen oder Umweltwissenschaftlern im Studium vermittelt wird, ist häufig an der Theorie ausgerichtet und lässt wichtige Praxiselemente, wie beispielsweise juristische Aspekte der Gewässerrenaturierung oder rechtliche Vorgaben von Bauprojekten, außen vor.

Bewerbende können sich Wissen wie dieses sowohl zur besseren Qualifikation während der Jobsuche als auch zur Fortbildung im Rahmen einer Tätigkeit aneignen. Auch der Umgang mit häufig verwendeter Software wie ArcGIS zur Geodatenverarbeitung und Kartenproduktion oder die Konstruktionssoftware AutoCAD kann durch Seminare und Workshops erlernt werden.

„Man muss seine Ideen klar formulieren können, gerade für fachfremde Akteure. In der Regel ist man von der Zustimmung von In­stitutionen und Flächeneigentümerinnen und Eigentümern abhängig. Da ist es entscheidend, dass die Kommunikation funktioniert“, erklärt Leimbach. Mit Blick auf diesen Aspekt sind auch Weiterbildungen im Bereich Kommunikation sinnvoll. Ergänzend dazu bieten sich im Gewässerschutz Kurse zum Verfassen von Projektanträgen, Angeboten oder Ausschreibungen an.

Im Übrigen haben Angestellte Anspruch auf durchschnittlich fünf Tage Bildungsurlaub im Jahr. „Es ist Sache und liegt in der Fürsorgepflicht des Arbeitgebers, den Beschäftigten Weiterbildung zu ermöglichen, sei es durch entsprechende Arbeitsorganisation oder sei es – bei ständigem Auftragsdruck und Personalmangel – durch Einstellung weiterer Mitarbeiter(innen)“, schreibt das Gemeinnütziges Bildungswerk des Deutschen Gewerkschaftsbundes e. V. (DGB) auf seiner Internetseite.

Tipps für Nachwuchskräfte

  • 1. Praxiserfahrung sammeln: „Gerade in der Planung braucht man Praxiserfahrung. Die muss man zum einen natürlich selbst ansammeln; zum anderen profitiert man aber auch vom Wissen erfahrenerer Kolleginnen und Kollegen“, so Sören Leimbach. Bewerbende, die noch auf der Suche nach einer Anstellung sind, können sich ehrenamtlich im Bereich Gewässerschutz beim NABU, beim BUND oder bei lokalen Initiativen einbringen. So können sie Praxiserfahrung sammeln und kommen gleichzeitig mit erfahrenen Experten der Branche in Kontakt.
  • 2. Teil der Branche werden: Wer weiß, wie der Hase läuft und welche Themen aktuell sind, kann das auch in der Bewerbung rüberbringen. So tun Bewerbende gut daran, an Fachtagungen und Messen der Branche teilzunehmen. Auch hier lassen sich wertvolle Kontakte knüpfen; vielleicht sogar zu potenziellen Arbeitgebern. Darüber hinaus ist man stets über die Neuigkeiten des Gewässerschutzes informiert und in der Lage, den Markt und die Branche eigenständig einzuschätzen. Letzteres lässt sich auch durch den Bezug von Fachzeitschriften verwirklichen.
  • 3. Einen Master machen: In Stellenanzeigen für den Bereich Gewässerschutz werden vermehrt Fachkräfte mit Master- beziehungsweise Diplom-Abschlüssen in fachrelevanten Studiengängen gesucht. Wer bereits vor dem Master weiß, dass die Reise in den Gewässerschutz führen soll, kann davon profitieren und das Vertiefungsstudium passend zum Arbeitsfeld wählen. „Es ist ein abgeschlossenes Studium der Fachrichtung Umweltingenieurwesen oder Bauingenieurwesen mit Schwerpunkt Wasserbau erforderlich, welches mindestens Wissen in den Bereichen konstruktiver Wasserbau, Hydraulik und Ökologie vermittelt hat“, so Ulrike Kästner. Aber auch Absolventen/innen anderer Fachrichtungen wie der Geoökologie oder Biologie haben gute Chancen, vor allem, wenn sie ausreichend Grundlagenwissen im Gewässerbereich mitbringen.
  • 4. Referendariat beim Land: Das Umweltreferendariat ist für Nachwuchskräfte attraktiv, die eine Laufbahn im öffentlichen Dienst anstreben. Dabei handelt es sich um einen Vorbereitungsdienst, den Bewerbende beim Land absolvieren können und in dessen Verlauf sie technisches, naturwissenschaftliches und rechtliches Wissen vermittelt bekommen. Dazu zählen auch Informationen und Wissen zum Gewässer- und Abwasserschutz. Bewerbende lernen somit nicht nur die Arbeit im Gewässerschutz, sondern auch behördliche Abläufe kennen. Gesucht werden für die Umweltreferendariate beispielsweise Absolventen und Absolventinnen der Umwelttechnik, der Wasserwirtschaft oder der Biochemie. Jedes Bundesland regelt selbst Inhalte und Stellenausschreibungen. Unter folgendem Link stellt zum Beispiel Nordrhein Westfalen Infos zur Verfügung: www.tinyurl.com/NRW-Umweltreferendariat
  • 5. Flexibilität zeigen: Wer im Gewässerschutz arbeitet, ist zwangsläufig auch im Freien unterwegs. So wird die Bereitschaft „auch bei schlechten Wetterverhältnissen“ draußen zu arbeiten, in vielen Ausschreibungen besonders betont. Bewerber/innen können auf diesen Punkt im Anschreiben einer Bewerbung eingehen. Authentisch wirkt dabei, wer mehr vorweisen kann als allgemeine Beteuerungen – beispielsweise Studien-Projekte oder Außeneinsätze im Zuge einer ehrenamtlichen oder beruflichen Tätigkeit.
  • 6. Fachkenntnisse hervorheben: Nicht alle umweltspezifischen Studiengänge decken das geforderte Profil des Gewässerschutzes vollständig ab. Besonders Fachkräfte wie Bauingenieure oder Landschaftsarchitektinnen, die aufgrund ihres Studiums durchaus als Quereinsteiger und Quereinsteigerinnen der Branche gelten können, sollten ihre fachliche Qualifikation für den Gewässerschutz in der Bewerbung deutlich machen. So können Bewerbende einzelne Kurse und Seminare im Transcript of Records durch eine Markierung hervorheben, um die fachliche Eignung zu verdeutlichen. Auch der Nachweis über die Fähigkeit, beispielsweise mit branchenüblicher Software umzugehen, kann der Bewerbung beigelegt werden. Und nicht zuletzt lassen sich natürlich auch passende Fachkenntnisse im Anschreiben hervorheben.
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