Smart zum Ziel
Von spezifisch bis terminiert: Die SMART-Methode ist vielseitig einsetzbar und hilft, die Ziele im Auge zu behalten.

Smart zum Ziel

Ob im Projektmanagement, der Mitarbeiterführung oder in der eigenen Karriereplanung: Die SMART-Methode kann helfen, realistische Ziele zu entwickeln – und sie zu erreichen.

Text: Anja Schreiber 

Schlau und geschickt die eigenen Vorhaben in die Tat umsetzen – das soll mit der SMART-Methode gelingen. SMART ist ein Akronym für „Specific, Measurable, Achievable, Reasonable, Timebound“ und lässt sich im Deutschen wie folgt beschreiben:

S wie spezifisch

Ziele sollten spezifisch sein. Man sollte sie also eindeutig und klar definieren. Beispiel: Eine Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit will Materialien für ihr Firmenjubiläum erstellen. Deshalb definiert dieses Team, dass es eine Publikation – aufgemacht wie ein modernes Printmagazin – herausbringen will. Damit ist gleichzeitig klar: Man will keinen Sammelband mit Erinnerungen und keine klassische Chronik veröffentlichen.

Auch für die eigene Karriere sind spezifische Ziele wichtig. Statt des allgemeinen Wunsches: „Ich möchte mehr verdienen und mehr Verantwortung übernehmen“ sollte man ein konkretes Karriereziel in den Blick nehmen, zum Beispiel: „Ich will Abteilungsleiter*in werden. 

M wie messbar

Um herauszufinden, ob ein Ziel erreicht wurde, braucht man Kriterien. Deshalb sollten Ziele so formuliert sein, dass sie quantitative und qualitative Kriterien enthalten. Bei dem Jubiläumsmagazin könnte das zum Beispiel die Seitenzahl der Printversion sein. Das Ziel ist zum Beispiel die Herstellung von 50 Seiten mit Texten und Grafiken. Anhand der bereits fertiggestellten Seiten zeigt sich, wieweit das Team mit seiner Arbeit vorangekommen ist.

Auch wer einen Job sucht, kann das Kriterium „Messbarkeit“ nutzen. So können Bewerber*innen zum Beispiel eine festgesetzte Zeitspanne am Tag für Bewerbungsaktivitäten reservieren oder sich vornehmen, jede Woche eine bestimmte Anzahl von Bewerbungen abzuschicken.

A wie attraktiv und aktivierend

Wenn Ziele von denen, die sie verfolgen, nicht innerlich akzeptiert werden, besteht die Gefahr des Scheiterns. Deshalb sollten Ziele ansprechend, erstrebenswert und erreichbar sein. Schließlich ist es nicht sinnvoll, ein Ziel zu verfolgen, das keiner der handelnden Personen erreichen will. Das Redaktionsteam des Jubiläumsmagazins sollte davon überzeugt sein, dass es eine gute Idee ist, den runden Jahrestag ihres Arbeitgebers in Form eines Magazins zu würdigen. Wenn kein Teammitglied die Erstellung dieser Publikation für sinnvoll hält, wird es schwer werden, das Ziel ohne größere Probleme umzusetzen. 

Auch Jobsuchende sollten voll hinter ihren Zielen stehen. Wer sich nur bewirbt, weil er irgendeinen Job braucht, der wird es schwerer im Bewerbungsverfahren haben als jemand, der die angestrebte Position oder den künftigen Arbeitgeber für attraktiv hält. 

R wie realistisch

Das Ziel sollte realistisch sein. Das heißt, der oder die Ausführenden dürfen nicht über- oder unterfordert werden. Grundvoraussetzung dafür ist, Ressourcen und Kompetenzen richtig einzuschätzen. Beim Redaktionsteam geht es zum Beispiel darum, dass genug Zeit für die inhaltliche und grafische Erstellung des Magazins vorhanden ist. Wenn es nur noch zwei Wochen bis zum eigentlichen Festtag sind, dann ist die Erstellung eines 50-seitigen Magazins im Dreierteam, inklusive Druck, ziemlich unrealistisch.

Bei der persönlichen Karriereplanung sollte das Kriterium „Realismus“ ebenfalls eine wichtige Rolle spielen. Den Chef oder die Chefin ad hoc dazu zu bewegen, einen zu befördern, wird schwierig, aber es liegt in der eigenen Hand, Schritte dahin zu planen und sie anzugehen – zum Beispiel in Form von Weiterbildungen.

T wie terminiert

Ob Ziele erreicht werden, lässt sich besonders gut mit Hilfe von klar definierten Zeitpunkten erkennen. Deshalb sollte bei der Formulierung von Zielen immer auch ein konkreter Zeitpunkt bestimmt werden, an dem man das Ziel bewältigt haben will. Das Redaktions­team sollte zum Beispiel einen konkreten Zeitplan entwickeln, der bestimmt, wann die fertigen Texte und Layouts vorliegen müssen und wann die Druckvorlage an die Druckerei gesendet wird.

Jobsuchende können sich für jede Bewerbung einen Zeitplan machen und dabei ebenfalls Deadlines festlegen, die beschreiben, bis zu welchem Datum ein bestimmter Arbeitsschritt erledigt sein soll. 

Geht's noch SMARTER?

Basierend auf der SMART-Methode hat ­Michael Hyatt, die SMARTER-Methode entwickelt. Dabei steht das Akronym für S = Specific, M = Measurable, A = Actionable, R = Risky, T = Timebound, E = Exciting und R = Relevant. Actionable meint „umsetzbar“. Die Handelnden sollten ihre Ziele daher mit aktiven Verben wie etwa „schreiben“ oder „recherchieren“ definieren, damit klar wird, was zu tun ist. Risky lässt sich mit riskant übersetzen, meint aber eigentlich Ziele, die herausfordernd sind. Teams oder Einzelpersonen sollten demnach mit ihren Zielen etwas wagen und sich aus ihrer Komfortzone herausbewegen. 

So könnte es sein, dass für das Redaktionsteam das Jubiläumsmagazin eine Herausforderung ist, weil es bisher noch nie etwas Ähnliches produziert hat. Die Ziele sollten aber auch relevant sein, und zwar nicht nur für den Arbeitgeber, sondern auch für die einzelnen handelnden Personen. Diese sollten herausfinden, ob die Ziele zu ihren Lebensumständen und Werten passen. Wenn berufliche Ziele, die man verfolgt, immer gegen die eigenen Werte stehen, ist das ein absolutes Alarmzeichen und birgt die Gefahr des Misserfolgs.

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